Gesellschaft für Informations-Management und Dokumentation mbH

Retrokonversion des Schallplattenbestands einer Musikbibliothek

Projektbeispiele

Retrokonversion des Schallplattenbestands einer Musikbibliothek

Unser Kunde, eine Musikbibliothek aus Süddeutschland, hat einen großen Schallplattenbestand. Diese Sammlung ist auch für Fachleute von großem Interesse, weil sie eine beachtliche Anzahl musikalischer Werke von Musikern aus dieser Gegend umfasst, die in dieser Auswahl wohl nirgendwo sonst zu finden sind.

Projektlaufzeit: 18 Monate

Retrokonversion – im Dokumentationswesen bezeichnet der Begriff die elektronische Aufarbeitung von Katalogkarten oder anderen Findmitteln. Die Musikbibliothek führte ausführliche Nachweise ihrer Schallplatten in zwei Zettelkatalogen: zum einen alphabetisch sortiert nach Komponisten; ein zweiter Katalog listete unter anderem Liedtitel und Liedanfänge auf. Die Informationen für eine Schallplatte waren zum Teil auf mehrere Katalogkarten verteilt, zum Beispiel wenn sie umfangreiche Liedersammlungen verschiedener Autoren, Komponisten und Interpreten enthielt. Eine von der Bibliothek vergebene Nummer für jede Platte half dabei, die verteilten Informationen eindeutig zuzuordnen.

Unsere Aufgabe bestand darin, die vorhandenen Informationen für jede Schallplatte in einem einzigen Datensatz zusammenzuführen und sie dabei in definierten Feldern zu erfassen, die eine spätere Recherche vollständig und eindeutig erlaubt. Ist das mittelalterliche Lied Der Baur will tanzen Teil eines Liederzyklus? Wie viele Lieder des russischen Komponisten Khatchaturian (oder Chatschaturjan?) enthält der Bestand? Es ist leicht vorstellbar, dass nicht nur die Anzahl der Bezeichnungen bei Musikstücken oder Schreibweisen von Eigennamen breit variieren kann. Bei der Vergabe von Einheitssachtiteln durch unsere Musikwissenschaftlerinnen nach den einschlägigen Regelwerken und Normen galt es, die normierten Schreibweisen der Namen von Orchestern, Chören oder Komponisten zu beachten, wie sie in den Datenbanken der Deutschen Nationalbibliothek und des Deutschen Musikarchivs hinterlegt sind.

Mit der elektronischen Aufarbeitung des Katalogs sind nun alle wichtigen Informationen zum Schallplattenbestand der Bibliothek – zum Beispiel Liedtitel, Liedanfänge, Interpreten oder Textverfasser – für jede Schallplatte erstmals in einem Datensatz vereint und können komfortabel und eindeutig recherchiert werden, in einer Qualität, die auch den Ansprüchen von Fachleuten genügt. Damit kommt der Nutzen der Informationen, die von der Bibliothek mit großer Sorgfalt zusammengetragen worden waren, in der elektronischen Form jetzt erst eigentlich zum Tragen.

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