Gesellschaft für Informations-Management und Dokumentation mbH

Digitales Verzeichnis deutscher Liedflugschriften

Projektbeispiele

Digitales Verzeichnis deutscher Liedflugschriften

Bearbeitung und Strukturierung von Liedflugschriften im Verbundkatalog des Südwestdeutschen Bibliotheksverbunds anhand von pdf-Dokumenten und maschinell generierten Katalogisaten nach gültigen Regelwerken und Verknüpfung mit Zusatzinformationen.

Projektlaufzeit: 24 Monate

Alt-Heidelberg, du feine …“ dieses Lied von Joseph Victor von Scheffel wurde wie viele andere Lieder im 19. Jahrhundert per Flugschrift verbreitet. Solche Liedflugschriften wurden über Jahrhunderte zumeist in relativ großen Auflagen gedruckt und kommerziell vertrieben. Sie waren stets lose, also ungebunden, und enthielten meist mehrere Lieder – etwa Gesellschaftslieder, religiöse oder politische Lieder. Hinzu kamen oft Illustrationen, weitaus seltener aber Noten.

Wertvolle Sammlungen von Liedflugschriften vom 16. bis zum 20. Jahrhundert wurden in den Bibliotheken digitalisiert und bis auf Liedebene inhaltlich erschlossen. Mit diesem Projekt wurden außerdem die nach Jahrhundert spezifizierten Verzeichnisse der deutschsprachigen Drucke ergänzt. Insgesamt handelte es sich um 15.000 Liedflugschriften mit etwa 33.000 Liedern.

Die GIMD GmbH erhielt pdf-Dokumente der Flugschriften sowie damit verknüpfte, maschinell generierte Katalogisate mit Basisinformationen aus diesen Dokumenten und aus den archivalischen Findbüchern des Deutschen Volksliedarchivs. Unser Auftrag war es, diese Katalogisate online nach den aktuell gültigen Regelwerken zu bearbeiten und mit Zusatzinformationen aus den pdf-Dokumenten zu versehen.

Darin steckte viel intellektuelle Arbeit: So sind die Liedtexte oft in historischen Dialekten gehalten, Liedanfänge und Refrains müssen aber auch in normierter Form im Datensatz abgebildet werden. Die Sprache der Lieder wurde identifiziert und nach einem festgelegten Sprachcode bezeichnet. Vor allem in sprachlichen Randbereichen, etwa rätoromanisch oder katalanisch, war hier sprachwissenschaftlicher Sachverstand gefragt. Wöchentlich wurde unser Auftraggeber über Problemfälle – zum Beispiel fehlerhaft gescannte pdf-Dokumente – informiert. Diese Benachrichtigung wurde wesentlich durch ARTIS unterstützt.

Das Projekt wurde komplett papierlos durchgeführt. Nach zwei Jahren konnte die Sammlung im Internet präsentiert werden. Ohne die empfindlichen Originaldokumente zu gefährden, konnten durch Digitalisierung und Strukturierung die kostbaren Sammlungen Wissenschaft und Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

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